29.11.2005 | Nubien Dessert

Die Faehre von Aegypten in den Sudan ist keine Faehre im herkoemmlichen Sinn, sie besteht viel mehr aus zwei Teilen, einem Ponton auf welchem die Fahrzeuge geladen werden und maximal soviel Personen mitnimmt wie Fahrzeuge, und einem Passagierschiff welches soviel Personen mitnimmt wieviel darauf passen. Einem Fluechtlingsboot wie man es aus dem Fernsehen kennt nicht ganz unaehnlich.

Ein hollaendisches, ein englisches Paerchen und wir machen es uns an Deck gemuetlich, doch was anfangs nur spaerlich besetzt aussah fuellte sich zusehends und der Raum wurde immer enger. Unsere und der Kinder Rettung war dann das Zelt welches ich mir von den Schweden welche auf dem Ponton mitfuhren ausborgte und auf dem Dech plazierte. Die Kinder hatten so einen Platz zum spielen, malen und schlafen und auch wir hatten einen abgegrenzten Bereich.

Das Ponton wurde an ein kleines Boot befestigt welchem man nicht mal zutraute sich selbst fortzubewegen, doch immerhin konnten wir vom Passagierschiff beobachten wie dieser Schleppverband puenktlich ablegte.
Vier Stunden spaeter legten auch wir ab und hatten trotz der Ueberfuellung des Bootes eine angenehme Fahrt und kamen 20 Stunden spaeter in Wadi Halfa im Sudan an.

Einen weiteren Tag spaeter erwarteten wir das Ponton und verbrachten den ganzen Tag am Hafen um um vier Uhr festzustellen zu muesen dass es heute nicht mehr ankommt.

An dem darauffolgenden Tag erhoehte sich die Chance erheblich das der Schleppverband ankommt, war er ja bereits vier Tage also mehr als doppelt so lange wie unser Boot unterwegs.

Am Nachmittag erblickten wir das Boot und auch die Formalitaeten konnten noch am selben Tag erledigt werden sodas unsere gesamte Gruppe ein gemeinsames Lager aufschlug und Plaene fuer die naechsten Tage schmiedete. Der Durchquerung der nubischen Wueste.

Bald stellte sich heraus dass wir in drei Gruppen losziehen werden, einer schnellen, einer langsamen und wir. Doch netterweise nahmen die langsamen Ruecksicht auf uns. Ein Fahren im Konvoi war zwar nicht moeglich, dafuer waren wir einfach zu langsam, denn mehr als 25 km/h war fuer den Bus auf den Wellblech pisten nicht moeglich doch immerhin schafften wir es stets zum gemeinsamen Abendcamp.

Manchmal auch recht zur Verwunderung unserer Reisegefahrten. Zugegebener massen auch zu recht denn es lief am Anfang nicht alles nach Plan. Wie schon im letzten Bericht erwahnt hatte ich ja das Problem mit dem Tank, daraufhin arbeitete der Vergaser nicht mehr richtig, dieses Problem konnte Michael von den Schweden waehrend der Fahrt auf dem Ponton aber beheben. Dann verlor ich beim ersten Sandloch meine Nummerntafel und unter dem Amaturenbrett fing der Bus Feuer.

Waren diese Probleme aber mal beseitigt musste ich nur mehr ein mal am Tag die Benzinfilter reinigen und wir schafften jeden Tag knapp ueber 100 km. Die wenigen sandigen Abschnitte meisterte der Bus mit seinen neuen breitere Reifen (205 statt 185) mit Bravour und Vollgas.

Nach vier Tagen war der schwierigste Teil bewaeltigt und wir verabschiedeten uns von unseren Begleitern Eric und Danielle und Jon und Helen, welchen ich nochmals fuer ihre Hilfe, welche wir zum Glueck nicht in Anspruch nehmen mussten, danken moechte. Denn auch wenn wir immer am Schluss fuhren wussten wir dass uns jemannd suchen und helfen wird wenn wir bis zum naechsten Morgen nicht im gemeinsamen Camp sind.

Am 29.11 erreichten wir spaet Abends Karthoum und blaue Wolken zogen auf , doch das ist eine andere Geschichte.

Bis bald

Rupert & Kids

 

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